Projektförderung durch die Stelberg Tier- und Naturschutzstiftung
Ausbildung eines Hundes als Artenspürhund zum Nachweis des Europäischen Iltis (Mustela putorius) anhand von Losung
Zieldes Projektes ist die Ausbildung eines Artenspürhundes zum Nachweis des Europäischen Iltis (Mustela putorius) durch das Auffinden von Losung.
Für diesen Zweck ein Hund ausgesucht und angeschafft worden, der die Voraussetzungen in Hinblick auf seine Eigenschaften als Suchhund erfüllt: Das Deutsch Stichelhaar „Fredo vom Einetal“.
In einem ersten Schritt wird der Hund auf Grundgehorsam und Anzeige ausgebildet, im Laufe des Jahres (2024) auf den Geruch von Iltis-Losung trainiert und in einem Test-Gebiet eingesetzt. Bis zum Jahresende soll das Suchverhalten gefestigt und in verschiedenen Transsekten erprobt sein.
Im zweiten Schritt sollen zum Frühjahr 2025 die ersten Suchen in unterschiedlichen Regionen absolviert werden, um das Vorkommen des Europäischen Iltis (Mustela putorius) zu verifizieren.
In den Folgejahren ist ein Einsatz des Hundes in weiteren Projekten vorgesehen.
Die Ausbildung eines Artenspürhundes schließt zum einen die Lücke in den bisher angewendeten Monitoring-Verfahren, zum anderen dient sie bereits der Erprobung von Ausbildungsverfahren und Einsätzen eines Artenspürhundes in Hinblick auf ein weiteres, sich in der Beantragung befindlichen Projektes zum Europäischen Iltis.
Die Datenerfassung von Wildtieren muss so erfolgen, dass die Störungen möglichst gering und die Kosten vertretbar sind. Nicht- invasive Methoden erfordern keinen direkten Kontakt zum Tier und eignen sich daher gut für eine Datenerfassung. Viele Tierarten lassen sich durch einfache Techniken gut monitoren, die sich auf den Iltis jedoch nur schwer anwenden lassen. Sichtbeobachtungen sind aufgrund seiner nachtaktiven Lebensweise eher selten, Fotofallenbelege liegen aufgrund seiner Präferenz für deckungsreiche Strukturen fast keine vor, Meldungen von Totfunden ergeben aufgrund der geringen Zahl kein vollständiges Bild und das Auffinden von Losung gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen, zumal bei den Hinterlassenschaften eine große Verwechslungsgefahr mit dem in vielen Gebieten vorkommenden amerikanischen Mink das eindeutige Zuordnen erschwert. Aufgrund des inzwischen erfolgreichen Einsatzes von Artenspürhunden z.B. bei Fischotter, Wolf und vielen weiteren Tier- und Pflanzenarten wäre der Einsatz eines Artenspürhundes zur Etablierung einer sichern Methode zum Nachweis des Europäischen Iltis (Mustela purtorius) die Methode der Wahl.
Die Ausbildung eines Artenspürhundes ist zeit- und kostenintensiv. Wir freuen uns sehr, dass die Stelberg Tier- und Naturschutzstiftung die Förderung des Projektes im ersten Jahr übernommen hat. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz, im Besonderen für den Europäischen Iltis.