Sektion

Durch anatomische Sektion lassen sich allerhand Erkenntnisse gewinnen, die uns helfen, ein besseres Verständnis für den Iltis zu bekommen. Neben der Erfassung von morphometrischen Daten, kann die Sektion pathologisch-anatomische Veränderungen ermitteln und so Rückschlüsse auf Krankheiten, Parasiten, Umweltbelastungen oder die Todesursache zulassen. Gleichzeitig gibt uns die Sektion die Möglichkeit, weitere Untersuchungen an einzelnen, entnommenen Organen durchführen zu können (z.B. Nahrungsanalyse am Mageninhalt) oder auch Gewebe für genetische Auswertungen zu entnehmen.

Anfang des Jahres haben wir die Möglichkeit erhalten, im ZFMK  ( Zoo-logisches Forschungsmuseum Alexander König) in Bonn an drei Tagen die Sektion von 24 Waldiltissen vorzunehmen.BIm Rahmen dieser Sektionen wurden alle Iltisse gewogen, vermessen und die äußeren Merkmale fotografisch festgehalten. Im Anschluss erfolgte die Entnahme der Organe, die einzeln für weitere Untersuchungen asserviert wurden. Zusätzlich wurden Gewebeproben entnommen, die unter anderem dem  GBOL (German Barcode of Life) zur Verfügung gestellt wurden, damit auch vom Iltis ein genetischer Barcode erstellt werden kann.

Da für den Waldiltis keinerlei Standards vorliegen haben wir im Vorfeld alte Sektions-Daten ausgewertet, mit unseren Erfassungs-Daten abgeglichen und daraus eine neue Empfehlung zur Aufarbeitung von Waldiltis-Totfunden erstellt.

In Hinblick auf die mangelnde Datenlage und die schwierigen Erfassung der Vorkommen sind Sektionen von Totfunden ein wichtiger Bestandteil zu Analyse des Erhaltungs-, Ernährungs-, und Gesundheitszustandes der rückläufigen Populationen. Auch wäre ein einheitliches und länderübergreifendes Verfahren in der Aufarbeitung von Totfunden wünschenswert, damit die erfassten Daten für alle nutzbar und vergleichbar werden.

Wir bitten daher an dieser Stelle um Unterstützung und Meldung/ Sicherung von Totfunden.  

Wir möchten uns ganz herzlich bedanken und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!  

Dr. Eva Bärmann (kuratorische Betreuung der Großsäuger am ZFMK)  für den Zugang und der Sichtung der Sammlung Mustela putorius 

Dr. Jan Decher (Sektionsleiter, Kustos am ZMFK) für die Möglichkeit der Sektionen und Nutzung der Räumlichkeiten

H. Meurer, Leiter der Präparation und dem gesamten Team für die Unterstützung bei den Sektionen.

https://www.zfmk.de/de/forschung/forschungszentren-und-gruppen/zentrum-fuer-taxonomie-und-evolutionsforschung

https://www.bolgermany.de/