Förderung durch die HIT-Umwelt- und Naturschutzstiftungs-GmbH

Wir bedanken uns ganz herzlich für die Bewilligung einer Teilförderung, die uns die Möglichkeit gibt, das Metabarcoding als Methode zum Nachweis populationsrelevanter Parasiten beim europ. Iltis (Mustela putorius) zu etablieren.

Der Waldiltis (Mustela putorius) erfährt in Deutschland nur sehr wenig Aufmerksamkeit, was zur Folge hat, dass sein Verschwinden aus vielen Regionen lange unentdeckt blieb und bleibt.  Artspezifische Parasiten stehen auf der Liste der Ursachen des Rückgangs ganz oben. Mit dem Metabarcoding soll eine noninvasive Methode etabliert werden, die es erlaubt den Befallsgrad der Art in der Umwelt zu ermitteln und darüber eine Bewertung bzw. Unterscheidung guter und schlechter Habitate zu ermöglichen.  Arbeitshypothese ist, dass der Gesundheitszustand der Art in guten Habitaten besser und der Parasitenbefall geringer ist. Maßnahmen z. B. der Habitataufwertung könnten anhand des Befallsgrads bewertet werden. Damit wäre erstmals eine effektive Kontollmöglichkeit von Maßnahmen gegeben, was zu einer Optimierung der eingesetzten Ressourcen genutzt werden könnte.

Foto: Andrea Hergersberg

Zu den Parasiten, die lebensbedrohliche Auswirkungen haben können, gehört neben dem Angiostrongylusvasorum der Troglotrema acutum,der zu massiven Läsionen in den Knochen des Stirn- und Nasenbeinbereiches und damit zu Instabilität des Schädelknochens sowie zu Entzündungen mit Todesfolge führt.  Der gängige Nachweis von Parasiten über die Analyse von Kotproben greift bei Troglotrema acutum nur bedingt, da eine Unterscheidung von Trematoden nur anhand der adulten Würmer erfolgen kann. Das bedeutet derzeit in der Praxis, dass nur ein Nachweis in fortgeschrittenem Stadium mittels auf Trematoden positiver Kotprobe UND Röntgenbild erfolgen kann. Im Freiland ist eine solche Diagnostik nicht machbar. Da Sektionsprotokolle, Labornachweise etc. von 25 untersuchten Totfunden vorliegen, ist eine einfache Evaluierung des Metabarcodings als Methode möglich.  Mit der Etablierung des Metabarcoding als Methode, wäre es auch im Freiland möglich, über die Analyse von Kotproben und eventuell auch anderen Umweltrequisiten das Vorkommen von Troglotrema acutum nachzuweisen und damit eine mögliche Gefährdung der Populationen einzuschätzen.

Röntgenaufnahme eines euro. Iltis mit Läsionen durch Troglotrema acutum

Durch ein seit mehreren Jahren durchgeführtes Totfundmonitoring zeichnet sich ab, dass es in vielen Bereichen zum Rückgang des Waldiltis und damit zu Verinselungen der Population kommt.

In NRW lebt im Ruhrgebiet noch eine der größten und stabilsten Populationen, während der Iltis z. B. am Niederrhein und in den tieferen Lagen bei Erftstadt/Euskirchen so gut wie verschwunden ist.  Neben der Zerschneidung der Lebensräume könnten klimatische Veränderungen diesen Prozess beschleunigen, weil sich auch die parasitologische Situation dem wärmer werdenden Klima anpasst. Hinweise darauf ergeben sich aus dem Verhalten der Handaufzuchten, sowie den bisher erzielten Laborergebnissen (www.retscheider-hof.de).

Die Umsetzung des Projektes erfolgt in Zusammenarbeit mit

M. Trinzen ( Biologe)

Prof. Dr. Heinz Mehlhorn, emeritierter Professor für Parasitologie der Heinrich Heine Universität Düsseldorf.

http://www.vetscreen.de

http://www.aimethods-lab.com/?

Shauna Grassmann (Biologin) und Karlo (Iltis-Suchhund)