Aus der Datenerfassung des seit mehreren Jahren bestehenden Totfundmonitorings und den deutlich rückläufigen Zahlen in den Jagdstreckenstatistiken zeichnet sich zunehmend eine Verinselung durch den Rückgang der noch vorkommenden Iltis-Populationen ab. Mit einem neuen Analyseverfahren ( Metabarcoding) soll eine noninvasive Methode etabliert werden, die es erlaubt, den Befallsgrad des Iltisses mit artspezifischen, lebensbedrohlichen Parasiten (Troglotrema acutum) in der Umwelt zu ermitteln und damit eine mögliche Gefährdung der Population einzuschätzen. Der Parasit (Troglotrema acutum) verursacht in den Schädelknochen des Iltisses massive Läsionen, die zum Tod des Tieres führen. Bisher konnten die Nachweise nur im bereits fortgeschrittenem Stadium, mittels Kotprobe UND Röntgenaufnahme an Einzeltieren erbracht werden. Im Freiland sind diese Untersuchungen völlig unmöglich ist.
Ende vergangenen Jahres haben wir eine Förderung der HIT-Stiftung erhalten, die es uns ermöglicht hat, mittels Metabarcoding das bereits vorliegende Probenmaterial, vornehmlich aus Totfunden, analysieren zu lassen. Die Ergebnisse liegen vor und werden derzeit ausgewertet.
Neben den Zerschneidungen der Lebensräume ist der Befall mit diesem artspezifischen Parasiten als Ursache für den Rückgang des europ. Iltis zu sehen, da zu vermuten ist, dass die klimatischen Veränderungen diesen Prozess deutlich beschleunigen werden. Gerade bei verinselten Vorkommen könnte ein Befall mit Troglotrema acutum zum Erlöschen der gesamten Teilpopulation führen. Um so wichtiger wäre die Etablierung des Metabarcoding als neuen Analyse-Möglichkeit, damit die Nachweismöglichkeit im Freiland schnell und ohne Störung der Tierart selbst durchgeführt und entsprechende populationsstützende Maßnahmen eingeleitet werden können.
Um so mehr freuen wir uns, im Sommer diesen Jahres eine weitere Förderung durch „Cents for help e.V.“ erhalten zu haben, die es uns jetzt ermöglicht, in drei ausgewiesenen Referenzgebieten Losungen vom Iltis zu sammeln, mittels Metabarcoding analysieren zu lassen und damit die Methode zu etablieren.
Um eine Förderung zu erhalten, muss ein Mitarbeiter eine Projekt-Patenschaft übernehmen und das Projekt vorstellen. Unser Dank gilt deshalb ganz besonders Birgit Gehbauer, die die Projekt-Patenschaft übernommen, uns bei der Antragsstellung geholfen und durch die Einreichung des Förderantrages unterstützt hat.
Skex steht stellvertretend für seine freilebenden Artgenossen und wir hoffen, mit dem gesamten Projekt eine sichere Methode zur Einschätzung des Populationszustandes des europäischen Iltisses etablieren zu können, damit geeignete Schutzmaßnahmen entwickelt werden können.